Egal ob zum Einkauf im Internet oder als Zahlungsmittel im Urlaub, Kreditkarten sind aus dem heutigen Zahlungsverkehr nicht mehr wegzudenken. Dabei sind die Zeiten in denen Kreditkarten ausschließlich zum Bezahlen und Geld genutzt wurden vorbei. Die Herausgeber bieten Gold- und Platinkarten mit zusätzlichen Leistungen wie einem Versicherungspaket an. Allerdings hat dieser Service auch seinen Preis. Alternativ gibt es oftmals die Kreditkarte mit dem Girokonto dazu. Für Jugendliche oder Personen mit schlechter Schufa gibt es Prepaid Kreditkarten, die vorab mit einem Guthaben aufgeladen werden. Aufgrund der großen Vielfalt sollten Verbraucher zunächst darüber nachdenken, für welchen Zweck sie die Kreditkarte hauptsächlich einsetzen. Anschließend helfen die Testberichte der Stiftung Warentest oder anderer Institutionen bei der Suche nach der besten Kreditkarte.
Großer Kreditkarten Test von Focus Money
Die Zeitschrift Focus Money (Ausgabe 36/216) hat gemeinsam mit dem Deutschen Finanz-Service Institut einen umfangreichen Kreditkarten Test durchgeführt. Dabei wurden die Konditionen vom mehr als 30 bundesweit tätigen Banken bezüglich Kreditkarten mit und ohne Teilzahlungsfunktion sowie Prepaid Kreditkarten eingeholt.
Die Gesamtwertung setzte sich aus drei Kriterien zusammen, welche unterschiedlich gewichtet wurden:
- Allgemein (25 Prozent): Kartenart, Girokonto erforderlich, Limits, Einlagensicherung
- Kosten (50 Prozent): Jahresgebühr erstes Jahr und Folgejahre, Kosten für Partnerkarte, Einsatzentgelte im Inland und Ausland, Kosten für Auflandung bei Prepaid, Kreditzinsen bei Teilzahlung.
- Service (25 Prozent): Möglichkeiten des Online-Zugangs, Sicherheitsmerkmale, Bonitätsabfrage.
Beste Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion und Jahresgebühr
Testsieger in der dieser Rubrik wurde die Miles & More Credit Card Blue der Deutschen Kreditbank (DKB). Die Karte erhielt in allen drei Testkategorien das Qualitätsurteil „sehr gut“. Auf die weiteren Plätze kamen die Classic und Gold Karte der Targobank. Hier vergaben die Tester in der Kategorie Allgemein ein „hervorragend“. Im Vergleich zur DKB fallen jedoch etwas höhere Kosten an.
- DKB Miles & More Credit Card: Gesamtnote sehr gut
- Targobank Visa Classic Karte: Gesamtnote sehr gut
- Targobank Visa Gold Karte: Gesamtnote sehr gut
- BW Bank Mercedes Card Silber: Gesamtnote gut
- BW Bank Mercedes Card Gold: Gesamtnote gut
- DKB MINI Credit Card Basic: Gesamtnote gut
- Postbank Visa Card Classic: Gesamtnote gut
- DKB BMW Credit Card Classic: Gesamtnote gut
Beste kostenlose Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion
Eine Teilzahlungsfunktion wird auch bei einigen Kreditkarten ohne Gebühren angeboten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Gesamtkosten geringer ausfallen. Mitunter wird die eingesparte Jahresgebühr durch höhere Zinsen wieder ausgeglichen. Testsieger in dieser Rubrik wurde die Barclaycard New Visa. In den Kategorien Allgemein und Service gab es jeweils das Qualitätsurteil „sehr gut“. Für die Kosten vergaben die Tester ein „gut“.
- Barclaycard New Visa: Gesamtnote sehr gut
- Targobank Visa Online Classic Karte: Gesamtnote sehr gut
- Advanzia Bank gebührenfreie MasterCard Gold: Gesamtnote gut
- Volkswagen Bank Visa Card pur: Gesamtnote gut
Beste Charge Card ohne Jahresgebühr
Diese Kreditkarten werden über das zugehörige Girokonto abgerechnet. Mit der DKB Visa Card erhielt nur ein Angebot das Gesamturteil „Sehr gut“. Punkten kann die DKB insbesondere mit den vergleichsweise geringen Kosten. Zudem gab es in der Rubrik Allgemein die Bewertung „hervorragend“. Auf Platz zwei kommt die Payback American Expresskarte, die unabhängig von einem Girokonto beantragt werden kann.
- DKB Visa Card: Gesamtnote: Gesamtnote sehr gut
- Payback American Express Karte: Gesamtnote gut
- Comdirect Visa Karte: Gesamtnote gut
- Commerzbank Visa Young: Gesamtnote gut
- Fidor Bank Smart Card: Gesamtnote gut
- Unicredtit HVB MasterCard Gold: Gesamtnote gut
Beste Charge Card mit Jahresgebühr
Die Karten in dieser Rubrik erhielten aufgrund der Jahresgebühr gewisse Abzüge. So gab es in der Kategorie Kosten oftmals nur ein „befriedigend“. Ein „gut“ gab es im Test nur für die Angebote von American Express, der Fidor Bank sowie der Netbank. Da bei American Express der Service mit „sehr gut“ bewertet wurde, stand am Ende der Testsieg.
- American Express Card: Gesamtnote gut
- DZ Bank BBBank Classic Card: Gesamtnote gut
- DZ Bank BBBank Gold Card: Gesamtnote gut
- Fidor Debit Master Card: Gesamtnote gut
- Netbank Master Card Classic: Gesamtnote gut
- Wüstenrot Bank Visa Classic: Gesamtnote gut
- Wüstenrot Bank Visa Gold: Gesamtnote gut
- Wüstenrot Bank Visa Premium: Gesamtnote gut
Beste Prepaid Kreditkarte im Test
Im Rahmen des Tests wurden auch Prepaid Kreditkarten unter die Lupe genommen. Das Ergebnis war durchaus erfreulich. Gleich acht Angebote erhielten das Qualitätsurteil „sehr gut“. Testsieger wurde die Prepaid-Karte von Comdirect. Die günstigsten Prepaid-Karten gab es bei der Postbank, Targobank und Volkswagen Bank.
- Comdirect Prepaid Karte: Gesamtnote sehr gut
- Commerzbank Prepaid Karte: Gesamtnote sehr gut
- Postbank Visa Prepaid: Gesamtnote sehr gut
- DZ Bank BBBank BasicCard: Gesamtnote sehr gut
- Targobank Visa Prepaid für Minderjährige: Gesamtnote sehr gut
- Targobank Visa Prepaid: Gesamtnote sehr gut
- Unicredit Prepaid Karte: Gesamtnote sehr gut
- Volkswagen Visa Prepaid Karte: Gesamtnote sehr gut
- Netbank Prepaid Kreditkarte: Gesamtnote gut
- Wüstenrot Visa Prepaid: Gesamtnote gut
- Wüstenrot Visa Gold Prepaid: Gesamtnote gut
Beste Prepaid Kreditkarte bei Finanztest
Die Zeitschrift Finanztest hatte zuletzt im Oktober 2013 Prepaid-Kreditkarten unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Preise und Leistungen von 24 Anbietern miteinander verglichen. Berücksichtigt wurden ausschließlich Karten mit denen sowohl an Akzeptanzstellen bezahlt wie auch Bargeld abgehoben werden kann.
Für Erwachsene, die keine Anbindung an ein Girokonto Wünschen empfiehlt Finanztest die Paypack Visa Prepaid Karte sowie die Prepaid Mastercard von Kalixa. Ein Nachteil bei Kalixa ist jedoch die fehlende Einlagensicherung. Ein weiterer Vorteil der Payback Prepaidkarte ist, dass sie kostenlos ausgegeben wird.
Noch besser bewertet wurde die Visa-Prepaid der Wüstenrotbank sowie die Smart Prepaid mastercard der Fidor Bank. Beide Angebote sind allerdings an die Eröffnung eines Girokontos gebunden. Für Jugendliche unter 18 Jahren wird unter anderem die Mastercard Prepaid der Commerzbank empfohlen. Diese wird auch ohne Girokonto kostenlos angeboten. Ebenfalls günstig ist die LBB Visa Card Prepaid. Wer bereits ein Konto bei der Wüstenrotbank besitzt, erhält die Visa Prepaid kostenlos dazu.
Empfehlenswert für Personen, die öfters im Ausland unterwegs sind, ist laut Finanztest die Postbank Sparcard. Diese ermöglicht zehn kostenlose Bargeld Abhebungen pro Jahr, an ausländischen Geldautomaten.
Kreditkarten im Test von FMH
Die FMH-Finanzberatung hat im Auftrag eines TV-Senders die Gebühren für eine große Zahl an Kreditkarten unter die Lupe genommen. Anhand von acht Kategorien wurde ein entsprechendes Ranking erstellt. Bei den Prepaid Kreditkarten lagen die Angebote von Netbank und Payback vorne. Die Kreditkarte von Payback konnte unter anderem mit einem kostenlosen Bargeldbezug punkten. Für die MasterCard Prepaid der Netbank spricht unter anderem die geringe Jahresgebühr von 19 Euro.
Eine noch höhere Punktzahl erreichten die Prepaid-Karten von Wüstenrot und der Berliner Landesbank. Allerdings sind diese an die Eröffnung eines Girokontos gebunden.
Besten Prepaid-Kreditkarten ohne Girokonto-Anbindung:
- Netbank MasterCard Prepaid: 31 Punkte
- Payback Visa Prepaid Karte: 31 Punkte
- PayCenter MajorCard: 29 Punkte
- Berliner Bank Hauptstadt Visa Prepaid: 27 Punkte
- Prepaid UniCreditCard: 25 Punkte
Besten Prepaid-Kreditkarten mit Girokonto-Anbindung:
- Wüstenrot Bank Visa Prepaid: 35 Punkte
- LBB Berlin Prepaid Karte: 34 Punkte
- Postbank VisaCard Prepaid: 30,5 Punkte
- Berliner Sparkasse: Visa Card Basis
Besten klassischen Kreditkarten ohne Kontoanbindung:
- Advanzia Bank MasterCard Gold: 35 Punkte
- Santander 1 plus Visa-Card: 34 Punkte
- Barclaycard New Visa: 27 Punkte
- Barclaycard New Visa Gold: 25 Punkte
- Commerzbank BahnCard-Kreditkarte 24 Punkte
Fazit zum Kreditkarten Test
Wie die Testergebnisse zeigen, gibt es zwischen den einzelnen Anbietern große Unterschiede. Ob sich eine Kreditkarte lohnt hängt in erster Linie vom jeweiligen Verwendungszweck ab. Wer öfters im Ausland unterwegs ist, sollte besonders auf eine mögliche Fremdwährungsgebühr sowie die Kosten beim Bargeldbezug achten. Bei der Teilzahlungsfunktion kommt es dagegen in erster Linie auf möglichst günstige Zinsen an. Verbraucher sollten sich deshalb im Vorfeld genau überlegen, wie sie die Kreditkarte einsetzen möchten.
Weitere hilfrreiche Bewertungsgrundlagen
Welche Kreditkarte ist die Richtige?
Bevor es an den Kreditkarten Vergleich geht, sollte man sich mit den verschiedenen Arten von Kreditkarten vertraut machen. Je nach Verwendungszweck lassen sich verschiedene Angebote finden:
- Kostenlose Kreditkarte: Bei einer kostenlosen Kreditkarte wird auf die Jahresgebühr verzichtet. Gebühren können lediglich beim Bargelbezug oder Bezahlen in einer Fremdwährung entstehen. Besondere Zusatzleistungen gibt es bei der kostenlosen Kreditkarte in der Regel nicht. Zudem muss unterschieden werden ob die Kreditkarte nur im ersten Jahr kostenlos ist oder dauerhaft ohne Jahresgebühr auskommt.
- Gold- und Platinkarten: Diese Variante beinhaltet verschiedene Zusatzleistungen wie Versicherungen für Auslandsreisen, ein Rabattsystem oder den Zugang zu VIP-Lounges an Flughäfen. Dieser Service hat jedoch durchaus seinen Preis. Je nach Anbieter wird zumeist eine Jahresgebühr zwischen 50 und 100 Euro fällig.
- Prepaid-Kreditkarte: Eine Prepaid-Kreditkarte kann generell nur im Rahmen des vorhandenen Guthabens eingesetzt werden. Im Vergleich zur kostenlosen Kreditkarte fällt hier immer eine Jahresgebühr an. Vorteil dabei ist, dass beim Antrag keine Schufa-Prüfung durchgeführt wird. Viele Anbieter geben Prepaid-Kreditkarten auch an Jugendliche unter 18 Jahren an.
Verschiedene Abrechnungsvarianten bei Kreditkarten
Neben dem Einsatzzweck unterscheiden sich Kreditkarten auch, was die Art der Abrechnung betrifft:
- Debit: Bei Debitkarten wird der Betrag sofort auf dem zugehörigen Girokonto belasten. Eine Kreditfunktion ist bei diesen Kreditkarten nicht vorhanden. Debitkarten werden oftmals kostenlos zu einem Girokonto angeboten.
- Charge: Bei Charge-Kreditkarten erhält der Inhaber einmal monatlich eine Abrechnung. Der Gesamtbetrag aller Buchungen wird anschließend innerhalb einer gewissen Frist per Lastschrift eingezogen. Der Kunde erhält somit einen zinslosen Kredit von bis zu 30 Tagen.
- Revolving: Bei diesen Kreditkarten erhält der Kunde tatsächlich einen Kredit. Der Inhaber zahlt immer nur einen Teil der offenen Forderung. Zu beachten sind dabei die zumeist sehr hohen Zinsen. Deshalb ist es ratsam, die Rechnung in einer Summe auszugleichen.
- Prepaid: Prepaid bedeutet, dass Buchungen nur im Rahmen eines vorhandenen Guthabens durchgeführt werden können.
Kreditkarten-Gebühren im Blick behalten
Zur Jahresgebühr können beim Einsatz der Kreditkarte noch weitere Kosten kommen, wie z.B.:
Abhebungsgebühr: Diese Gebühr fällt bei der Nutzung von Geldautomaten an. Je nach Kreditkarte wird ein bestimmter Prozentsatz des abgehobenen Betrags oder eine pauschale Gebühr fällig.
Fremdwährungsgebühr: Eine Fremdwährungsgebühr kann bei Buchungen in anderen Währungen berechnet werden. Je nach Anbieter bewegt sich die Gebühr zwischen 1,25 und 1,75 Prozent des Buchungsbetrags.
Kreditzinsen: Wer die Teilzahlungsfunktion seiner Kreditkarte nutzt, muss für die offnen Beträge Zinsen zahlen. Diese liegen mitunter deutlich über denen eines Dispokredits.