Die Kreditkarte ist aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie ersetzt immer mehr das Bargeld als Zahlungsmittel und ist zusammen mit der EC-Karte ein unschlagbares Team, wenn es darum geht, auch auf Reisen, im Ausland, im Internet etc. Zahlungen schnell und unkompliziert durchzuführen.
Seit etwa 35 Jahren gibt es die Kreditkarte auch in Deutschland, und sie findet eine immer größere Verbreitung. Mittlerweile besitzt die Mehrzahl aller Deutschen mindestens eine Kreditkarte und nutzt diese auch regelmäßig. Angesichts dieser hohen Nachfrage haben auch die Kartenanbieter nachgezogen und bieten mittlerweile unterschiedliche Arten von Kreditkarten, darunter sowohl die herkömmliche Kreditkarte mit einem finanziellen Verfügungsrahmen als auch alternative Modelle wie etwa die Prepaid Kreditkarte, welche zwar keinen Kredit bietet, dafür aber an jedermann ausgegeben wird.
Hier können Sie auch kostenlose Kreditkarten vergleichen:
Kaum kostenlose Kreditkarten am Markt
Den meisten Kreditkarten gemein ist jedoch, dass sie fast nie kostenlos ausgegeben werden. Dies gilt nicht nur für die eigentliche Nutzung, sondern auch für die Bereitstellung der Kreditkarte bzw. für die laufende Führung des Kartenkontos. Nicht selten kosten Kreditkarten bis zu 100.- Euro und mehr Jahresgebühr. Hinzu kommen noch diverse weitere Kreditkartengebühren beispielsweise für Bargeldabhebungen usw. Insbesondere für Menschen, die ihre Kreditkarte vergleichsweise wenig nutzen oder mit dieser beispielsweise nur Ausgaben im Rahmen von Reisen oder bei Einkäufen im Internet tätigen, sind die fixen Kosten ein stetiges Ärgernis. Daraus ergibt sich die konkrete Frage: Kann man eine Kreditkarte nicht auch günstiger haben?
Man kann! Mittlerweile gibt es sogar komplett kostenlose Kreditkarten, die den kostenpflichtigen Modellen zumindest in den wichtigen Punkten in nichts nachstehen, und die eine sehr gute Alternative für Menschen sind, die ihre Kreditkarte nur selten nutzen oder einfach Geld sparen möchten.
Wir haben uns auf dem Markt der kostenlosen Kreditkarten umgesehen und möchten Ihnen hier einen ausführlichen Ratgeber zur Verfügung stellen, mit dessen Hilfe Sie schnell eruieren können, ob bzw. welche kostenlose Kreditkarte für Sie sinnvoll ist.
Warum eine kostenlose Kreditkarte?
Das Leben ist teuer genug. Alles kostet Geld – vom täglichen Einkauf über Versicherungen, Kredite, Bankkonten und vieles mehr. Da muss die Kreditkarte doch nicht zwangsläufig auch noch viel Geld kosten!
Auf dem Markt der kostenlosen Kreditkarten hat sich in den letzten Jahren viel getan. Während noch vor einiger Zeit die kostenlosen Modelle meist mit diversen Abstrichen in der Nutzung bzw. im Komfort verbunden waren, gibt es heute zahlreiche kostenlose Kreditkarten auf dem Markt, bei denen keinerlei Unterschied mehr zu den etablierten und kostenpflichtigen Kartenmodell besteht. Dies gilt sowohl für das Bezahlen mit der Kreditkarte als auch für die verschiedenen Zusatzfunktionen, welche heute nahezu selbstverständlich sind.
In diesem Zusammenhang stellt sich allerdings die Frage, wie die Anbieter ihre kostenlosen Kreditkarten überhaupt finanzieren, und ob ein solches Kartenmodell wirklich komplett kostenlos ist. Wir werden insbesondere auf den letztgenannten Punkt noch etwas näher eingehen, nur soviel schon vorweg: Das Angebot einer kostenlosen Kreditkarte bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie die Karte völlig kostenlos überall zum Bezahlen einsetzen können. Mit „kostenlos“ ist hier eher die weggefallene Grundgebühr der Kreditkarte gemeint. Der Verbraucher zahlt also keine Jahresgebühr für seine Kreditkarte, die früher für jede Karte unabhängig von der Nutzung erhoben wurde. Andere Gebühren, beispielsweise für Barabhebungen an Geldautomaten, können selbstverständlich auch bei kostenlosen Kreditkarten anfallen (und fallen auch bei den meisten Anbietern an).
Kostenlose Kreditkarten: Nur mit dem Girokonto
Die eingangs gestellte Frage nach der Finanzierung einer kostenlosen Kreditkarte durch den Anbieter bleibt jedoch trotzdem bestehen. Schließlich macht die Führung des Kartenkontos für den Kartenausgeber Arbeit und verursacht somit Kosten, auch wenn die Karte gar nicht genutzt wird. Aus diesem Grund offerieren viele Kartenanbieter eine kostenlose Kreditkarte ausschließlich in Verbindung mit der Eröffnung eines Girokontos, das dann als Referenzkonto für das Kreditkartenkonto genutzt wird (siehe auch Kreditkarte mit Girokonto). Das bedeutet konkret: Der Kredit, welcher auf die Kreditkarte gewährt wird, läuft über den Dispo des Girokontos. Der Kreditrahmen entspricht also der Höhe des Dispokredites. Genau an dieser Stelle ist Vorsicht angesagt: Manche Anbieter versuchen, mit überholten Dispositionszinsen und/oder mit Gebühren für das gleichzeitig zu eröffnende Girokonto die entgangenen Einnahmen durch die fehlende Kreditkarten-Grundgebühr wieder hereinzuholen. Der Kunde zahlt also für sein Girokonto vergleichsweise hohe Gebühren, obwohl es ein solches an anderer Stelle – ohne dazugehörige Kreditkarte – wesentlich günstiger gibt.
Gleiches gilt übrigens auch für diverse Zusatzleistungen, für die manche Anbieter von eigentlich kostenlosen Kreditkarten richtig bezahlen lassen. Solche Zusatzleistungen können neben dem erwähnten Bezug von Bargeld am Geldautomaten beispielsweise auch die Ausstellung einer Partnerkarte oder auch die Zahlung von Rechnungen in einer Fremdwährung sein. Auch hier sollte der Interessent gut vergleichen, bevor er sich für eine bestimmte kostenlose Kreditkarte entscheidet.
Kostenlose Premium-Kreditkarten
Einen ganz anderen Ansatz verfolgt das kostenlose Anbieten von Premium-Kreditkarten an besonders bonitätsstarke und finanzkräftige Kunden. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Anbietern, die ab einem gewissen monatlichen Geldeingang auf einem Girokonto oder auch auf dem Konto einer bestehenden Kreditkarte dem Kunden von sich aus den Wechsel auf eine sogenannte Premium-Kreditkarte anbieten. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um die prestigeträchtigen Gold- oder Platinkarten, welche mit besonderen Leistungen bzw. Zusatzleistungen verbunden sind. Für die ganz Reichen gibt es auch die echte schwarze Kreditkarte.
Warum erhalten Kunden mit einer hohen Bonität die Kreditkarte gebührenfrei?
Die Anbieter solche Karten stellen diese nicht ohne Eigennutz bzw. ohne entsprechende Hintergedanken kostenlos zur Verfügung. Sie erwarten sich durch den breiten Leistungskatalog und die mit der Karte verbundenen Extras eine besonders intensive Nutzung, so dass sich die Einnahmen dann aus Transaktionsgebühren und Gebühren für diverse Zusatzleistungen ergeben. Das Ganze lässt sich vergleichen mit den Angeboten für sogenannte High Roller in Las Vegas, diese erhalten vom jeweiligen Casino oftmals kostenlose Hotelzimmer inklusive Verpflegung zur Verfügung gestellt, in der Hoffnung, dass der Spieler dafür möglichst viel Geld im hoteleigenen Casino verspielt.
Prepaid Kreditkarten
Wiederum am anderen Ende der Bonitätsskala sind wir mit den sogenannten Prepaid Kreditkarten angelangt. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei gar nicht um eine Kreditkarte, denn auf die Karte wird kein Kredit gewährt. Der Karteninhaber kann mit einem solchen Modell also nur dann bezahlen, wenn sich ein Guthaben auf dem Kartenkonto befindet. Ein Überziehen des Kreditkartenkontos ist somit nicht möglich. Daraus ergibt sich auch der Name Prepaid („erst bezahlen“). Der Kunde muss also, bevor er seine Karte einsetzen kann, zunächst ein Guthaben auf das Kartenkonto transferieren. Dies kann beispielsweise durch Überweisung, teilweise aber auch durch Bareinzahlungen an verschiedenen Stellen geschehen.
Solche Prepaid Kreditkarten werden heute ebenfalls oft kostenlos angeboten. Das Schöne daran: Prepaid Kreditkarten können auch Menschen erhalten, die über keine gute Bonität verfügen, bzw. die kein eigenes Einkommen haben. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Der Kartenausgeber geht mit einer Prepaid Kreditkarte kein Risiko ein. Es können ihm keine Zahlungsausfälle entstehen, da er dem Karteninhaber keinen Kredit gewährt. Somit erhält in der Regel jeder eine Prepaid Kreditkarte, auch völlig ohne Nachweis eines regelmäßigen Zahlungseingangs, ohne SCHUFA-Abfrage usw. (siehe auch Kreditkarte ohne Schufa)
Doch Vorsicht: Der Verwaltungsaufwand für eine Prepaid Kreditkarte ist für den Kartenausgeber nicht unbedingt geringer als bei einer herkömmlichen Kreditkarte mit finanziellem Verfügungsrahmen. Auch die Prepaid Kreditkarte kann also mit entsprechenden Kosten für bestimmte Leistungen und Zusatzoptionen verbunden sein. Oftmals liegen die Gebühren bei Prepaid Kreditkarten sogar noch höher als bei herkömmlichen Kartenmodellen, daher lohnt sich hier der Kreditkartenvergleich besonders.
Verschiedenen Abbuchungsarten bei Kreditkarten
Kreditkarten unterscheiden sich – ob kostenpflichtig oder nicht – hauptsächlich hinsichtlich der Abbuchungsart. Hier wurde bereits die Prepaid Kreditkarte angesprochen, sie stellt eine der verschiedenen Abbuchungsarten für Kreditkarten dar. Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Abbuchungsmethoden, die wir Ihnen hier etwas näher vorstellen möchten:
Chargekarten
Chargekarten bieten die selben Funktionen wie klassische Kreditkarten, jedoch mit dem Unterschied, dass ihre Verwendung nicht mit der Gewährung eines Kredits verbunden ist. Äußerlich unterscheiden sich Chargekarten von anderen Kreditkarten nicht, der Unterschied besteht lediglich im Abrechnungsverfahren.
Debitkarten
Die Debitkarte wird ebenfalls zur bargeldlosen Bezahlung und Abhebung von Bargeld an Geldautomaten eingesetzt. Die Abrechnung erfolgt aber nicht über ein spezielles Kreditkartenkonto, sondern direkt über das Girokonto. Debitkarten werden daher meist direkt von den kontoführenden Banken ausgestellt und nicht von Kreditkartenorganisationen. Während die Bezahlung mit Kreditkarten ohne zusätzliche Eingabe eines PIN-Codes möglich ist, kann bei der Verwendung einer Debitkarte die Eingabe der PIN auch beim Einkauf erforderlich sein. Die in Europa weit verbreitete Debitkarte ist die EC-Karte, die ursprünglich als Scheckkarte in Verbindung mit Euroschecks eingeführt wurde. Seit Abschaffung der Euroschecks im Jahr 2002 wurde diese Kartenart im Electronic Cash-Verfahren zu einer reinen Debitkarte und mit dem Maestro-Logo versehen, um sie als Kreditkarte auszuweisen. Karten mit Maestro-Logo genießen innerhalb Europas in allen Staaten Akzeptanz sowohl als Zahlungsmittel als auch zur Bargeldabhebung an Geldautomaten. Darüber hinaus gibt es in allen Staaten Debitkarten, die lediglich national eingesetzt werden können.
Revolving Kreditkarten
Bei Revolving Kreditkarten können die Kunden ihre Ausgaben in Raten zurückzahlen – mit Zinsen. Diese Sollzinsen sind im Vergleich zu anderen Krediten wie einem Ratenkredit deutlich höher. Deshalb sollten Verbraucher auf diese Option verzichten. Meist haben die Kunden die Möglichkeit, den Umsatz auch komplett zu bezahlen. Entweder die Bank bucht dann automatisch selbst ab oder die Verbraucher überweisen es.
Guthabenkarten
Kreditkarten auf Guthabenbasis können nur eingesetzt werden, wenn das Kreditkartenkonto über ein Guthaben verfügt, haben aber dann dieselben Funktionen wie jede andere Kreditkarte. Ist das Guthaben aufgebraucht, gibt es keine Kreditmöglichkeiten, sie können nicht mehr eingesetzt werden, ehe nicht erneut eine Einzahlung auf das Kartenkonto erfolgt ist. Die Bezeichnung als Kreditkarte ist für diese Karten daher nicht ganz zutreffend. Da aber inzwischen insbesondere von der Kartenorganisation Visa auch Guthabenkarten herausgegeben werden, die sich äußerlich nicht von anderen Kreditkarten unterscheiden, werden sie unter diesem Begriff erfasst. Die Verwendung von Guthabenkarten bietet sich insbesondere für Personen an, die nicht über ein Giro- oder Kreditkartenkonto verfügen oder die aufgrund von Bonitätsproblemen keine Kreditkarte mit Revolving Konto, also einem reinen Kreditkonto, erhalten.
Eine Variante der Guthabenkarte ist die Geldkarte, die ebenfalls nur auf Guthabenbasis eingesetzt werden kann. Der Unterschied der Geldkarte zu den üblichen Kreditkarten besteht darin, dass der Guthabenbetrag auf dem Chip abgespeichert ist und sie daher im Offline-Verfahren verwendet werden kann. Der Guthabenbetrag auf einer Geldkarte ist auf 200 Euro begrenzt. Geldkarten dienen hauptsächlich als Ersatz für kleinere Geldbeträge und können auch zur Bezahlung an Warenautomaten, wie vielen Zigarettenautomaten, eingesetzt werden.
Virtuelle Kreditkarten
Mit dieser Einrichtung wurde dem Bedarf nach einem Zahlungsmittel für Internet-Geschäfte Rechnung getragen. Eine virtuelle Kreditkarte ist keine physische Kreditkarte, sondern besteht nur aus den zur Online-Bezahlung notwendigen Kartendaten, da bei der Kartenzahlung im Internet die Karte nicht vorgelegt werden muss, sondern lediglich die Daten in die Bildschirmmaske eingegeben werden.
Vor- und Nachteile der kostenlosen Kreditkarte
Ob kostenlos oder nicht – grundsätzlich verfügt jede Kreditkarte sowohl über Vorteile als auch über Nachteile im Vergleich mit anderen Zahlungsmethoden. Vergleicht man eine Kreditkarte z. B. mit dem klassischen Bargeld als Zahlungsmittel, so kann man ihr vielfältige Vorteile attestieren. Die wenigen Nachteile dagegen spielen für viele Verbraucher kaum eine Rolle, trotzdem wollen wir sie hier nicht verschweigen.
Ob auf Reisen oder beim Einkauf im eigenen Land – die Kreditkarte macht das Bezahlen einfach, bequem und sicher. Ihr Besitzer muss nicht mehr vor jedem Einkauf extra zu seiner Bank oder zumindest an einen Geldautomat gehen, um die benötigte Menge an Bargeld vom Girokonto abzuheben. Es entfallen damit auch die teils sehr hohen Gebühren, die für Bargeldabhebungen an Geldautomaten fremder Kreditinstitute erhoben werden.
Darüber hinaus gewährt eine reguläre Kreditkarte durch ihren finanziellen Verfügungsrahmen dem Benutzer einen vergrößerten finanziellen Spielraum. Fast alle Karten verfügen über ein großzügiges Zahlungsziel, das bis zu drei Monate betragen kann. Konkret bedeutet das: Der Betrag, mit dem der Kunde beim Einkauf seine Kreditkarte belastet, wird erst zwei- oder gar drei Monate später zur Rückzahlung fällig.
Ihren wichtigsten Vorteil ist die Kreditkarte im Urlaub – insbesondere im Ausland – aus. Im Vergleich zum Bargeld genießt der Kreditkarteninhaber hierbei eine vielfach höhere Sicherheit. Während Bargeld bei einem Diebstahl fast immer rettungslos verloren ist, kann eine Kreditkarte auf Reisen innerhalb weniger Stunden ohne finanzielle Einbußen ersetzt werden. Dies wird möglich, da die großen Kreditkartengesellschaften in nahezu jedem Land der Erde eigene Servicebüros unterhalten, die sich schnell und effektiv um die Probleme ihrer Kunden vor Ort kümmern.
In Verbindung mit der Unterschrift des Karteninhabers sowie einer Geheimnummer, mit der der Kunde auch Bargeld an jedem Geldautomat im In- und Ausland abheben kann, ergibt sich somit eine maximale Sicherheit auf Reisen. Auch die Akzeptanz von Kreditkarten ist mittlerweile in den meisten Ländern und Regionen kein Problem mehr. Nahezu alle Hotels und Kaufhäuser, aber auch viele Restaurants, Cafés und Geschäfte akzeptieren die gängigen Kreditkarten.
Der größte Vorteil einer kostenlosen Kreditkarte liegt jedoch darin, dass sie i. d. R. nur dann Gebühren und somit Kosten verursacht, wenn sie auch tatsächlich genutzt wird. Somit ist sie das ideale (Ersatz-)Zahlungsmittel für Menschen, die eine Kreditkarte nur ab und zu benötigen, etwas auf Reisen im Ausland oder zum Bezahlen ihrer Einkäufe im Internet.
Leistungen einer kostenlosen Kreditkarte
Kostenlose Kreditkarten werden meist in Form der Debit- oder Charge-Karte geführt, da das Girokonto direkt oder in einer monatlichen Summe mit den getätigten Zahlungen belastet wird. Um die Nutzung der Karte tatsächlich kostenlos gewährleisten zu können, muss der Karteninhaber einige Punkte beachten.
Je nach Vertragsgestaltung können Barabhebungen am Geldautomaten anderer Institute mit zusätzlichen Gebühren berechnet werden. Auf eine Verwendung der Kreditkarte zu diesem Zweck sollte dann möglichst verzichtet werden. Ein Einsatz der Kreditkarte im Ausland ist immer mit zusätzlichen Kosten verbunden. Soll die Kreditkarte also tatsächlich keine Kosten verursachen, darf auch dieser Service nicht in Anspruch genommen werden. Durch die Tätigung von Ausgaben gerät das Kreditkartenkonto in einen Negativsaldo, durch den Kreditzinsen anfallen können. Einige Institute berechnen erst nach einer gewissen Frist von 45 Tagen oder zwei Monaten Sollzinsen. Daher ist die Beachtung dieser Fristen eine Voraussetzung für die kostenlose Kartennutzung.
Wer also sehr sorgfältig auf den richtigen Einsatz seiner Kreditkarte achtet, hat die Chance, diese wirklich kostenlos zu nutzen. In den meisten Fällen jedoch wird das nur schwer zu realisieren sein, weil der Vorteil einer Kreditkarte vor allem in einer besonderen Flexibilität besteht, die vom Inhaber gern in Anspruch genommen wird. Wird eine Kreditkarte häufig bei Auslandsreisen eingesetzt und auch im Inland regelmäßig verwendet, wobei das Kartenkonto durchaus über längere Zeit mit einem negativen Saldo belastet sein kann, dann können die Kosten je nach Leistungsumfang schon zwischen 30 und fast 1.000 Euro im Jahr betragen.
Je nach Vertragsgestaltung bieten die Kreditkartengesellschaften unterschiedliche Leistungspakete im Zusammenhang mit der Nutzung ihrer Kreditkarten an. Dabei verhält es sich jedoch so, dass ein größerer Service in der Regel auch mit höheren Kosten verbunden ist. Die Karten ohne Kartengebühr der am weitesten verbreiteten Karteninstitute bieten einen relativ geringen Service, der in der Regel mit kleinen Rabattvereinbarungen wie 5 % auf Reisebuchungen oder 3 % auf Tankrechnungen besteht, aber auch ein Sofortbonus von 50 Cent für jeden Karteneinsatz über 20.- Eure wird von einer Bank gewährt.
Die Leistungen der besonders privilegierten Gold- oder Platinkarten erstrecken sich darüber hinaus auf Auslandsreise-Krankenversicherungen, Reise-Rücktrittskostenversicherungen oder Autoschutzbriefe. Besonders hohe Rabatte werden von Hotels der gehobenen Klasse oder Autovermietungen gewährt. In einigen Verträgen sind kostenlose Sitzplatzreservierungen bei Bahnfahrten und Flügen enthalten oder ein Rechtsschutz und eine Haftpflichtversicherung für die Nutzung von Mietwagen, weitere Sicherheitspakete und viele kleinere Vergünstigungen gehören ebenfalls dazu.
Kosten & Gebühren bei kostenlosen Kreditkarte?
Verwirrung pur: Eine kostenlose Kreditkarte, die Kosten verursacht? Wieso dies der Fall ist, hatten wir im Einleitungstext bereits angeschnitten. „Kostenlos“ bedeutet bei einer kostenlosen Kreditkarte in der Regel nur, dass für diese Karte keine sogenannte Jahresgebühr erhoben wird (teilweise auch als Grundgebühr bezeichnet). Andere Gebühren, insbesondere solche, die durch die Nutzung der Karte entstehen, werden sehr wohl erhoben – und diese fallen teilweise sogar höher aus als bei einer regulären Kreditkarte. Welche Gebühren dies sind, damit wollen wir uns in den folgenden Abschnitten beschäftigen.
Nicht nur Jahresgebühr wichtig
Neben der Jahresgebühr gibt es die Gebühr für Bargeldverfügungen am Geldautomaten oder am Bankschalter, die ebenfalls anfallen kann. Solche Gebühren fallen natürlich nur an, wenn der Kunde auch mittels der Karte Bargeld verfügt. Wie bei der Jahresgebühr, so gibt es auch hier einige Anbieter, bei denen keine Gebühr für die Bargeldabhebungen anfällt. Hier kann man unterscheiden, ob die Gebühr nur bei Bargeldverfügungen in Deutschland entfällt, oder im Euro-Raum bzw. sogar weltweit. Werden Gebühren für Bargeldverfügungen an Automaten berechnet, so liegen diese normalerweise zwischen einem und vier Prozent berechnet vom gewählten Auszahlungsbetrag.
Zudem fallen oftmals auch Mindestgebühren von 2,50 bis 5 Euro an. Neben den genannten Gebühren fällt in der Regel als dritte Gebührenart bei den Kreditkarten eine Gebühr für das bargeldlose Zahlen mittels der Kreditkarte an sich an. Diese Gebühr wird in der Regel in Prozent vom getätigten Umsatzwert berechnet. Heute fallen allerdings bei bargeldlosen Zahlungen innerhalb von Deutschland und im Euro-Raum normalerweise keine Gebühren in dieser Hinsicht mehr an.
Anders sieht es natürlich aus, wenn man Verfügungen im Ausland vornimmt, wo eine andere Landeswährung als der Euro vorherrscht. Hier fallen Gebühren zumeist aufgrund der Währungsumrechnung als Kostenfaktor an. Diese betragen je nach Land und Anbieter zwischen 1,25 und 2,00 Prozent vom jeweiligen Umsatzwert. Auch auf diese Gebühren sollte man bei einem Vergleich achten, denn besonders bei höheren Verfügungen kann ein Unterschied von bis zu 0,75 Prozent natürlich Einiges an Geld ausmachen.
Neben den genannten Gebühren, die im direkten Zusammenhang mit der Kreditkarte stehen, gibt es noch zwei weitere Konditionen. Dabei handelt es sich in dem Sinne nicht um Gebühren, sondern um Soll- bzw. Habenzinsen, die im Rahmen des Kreditkartenkontos anfallen. Auch hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Anbieter, weshalb man auch auf diesen Aspekt achten sollte.
Auf Zinsen bei Kreditkartennutzung achten
Die Sollzinsen, die man für den in Anspruch genommenen Kredit in Form der Kontoüberziehung mittels Kreditkarte zahlen muss, bewegen sich derzeit in einem Rahmen von 9,90 bis zu 21,90 Prozent, was natürlich ganz extreme Unterschiede sind. Ähnlich sieht es bei den Guthabenzinsen aus. Manche Anbieter verzinsen das Guthaben auf dem Kreditkartenkonto gar nicht, anderen Anbieter zahlen dem Kunden hier aktuell geringe Guthabenzinsen.
Auch wenn man die Kreditkarte vorwiegend zum bargeldlosen Zahlen verwendet, so ist es natürlich, gerade im Ausland, hin und wieder notwendig, dass man mittels der Kreditkarte auch Bargeld bekommen kann. Es gibt zum einen die Möglichkeit, Bargeld an insgesamt über 900.000 autorisierten Geldautomaten weltweit zu erhalten, oder zum anderen während der Öffnungszeiten auch innerhalb der Bankfiliale.
Im ersten Fall muss man sich mit der zur Kreditkarte gehörenden Geheimzahl (PIN) identifizieren, während zur Bargeldverfügung in der Bankfiliale die Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses vorgelegt werden muss. Im Zuge der Möglichkeit der Bargeldabhebung mittels der Kreditkarte sollte man sich als Karteninhaber übrigens auf jeden Fall über die Gebühren informieren, die eventuell für die Bargeldverfügung anfallen. Während manche Anbieter auf Bargeldverfügungs-Gebühren komplett verzichten, fallen bei anderen Anbieter für jede Bargeldverfügung Gebühren zwischen einem und fünf Prozent des Umsatzwertes an.
Zudem wird hier auch noch in der Regel eine Mindestgebühr erhoben. Wenn man bedenkt, dass bei einer Bargeldabhebung von 1.000 Euro bzw. der entsprechenden Fremdwährung bei einer Gebühr von vier Prozent dann 40 Euro an Gebühren anfallen würden, können diese Gebühren insgesamt im Laufe des Jahres eine beträchtliche Summe ergeben. Allerdings sind inzwischen zumindest Bargeldverfügungen an Geldautomaten innerhalb der Euro-Staaten in aller Regel bei nahezu jedem Anbieter gebührenfrei, sodass im Grunde nur noch dann Gebühren anfallen, wenn man sich mit Bargeld in Form einer Fremdwährung versorgt.
Fazit: Kostenlose Kreditkarte – ja, aber mit der gebotenen Vorsicht!
Schöne neue Welt, in der die Kreditkarte zunehmend das Bargeld als Zahlungsmittel ersetzt. Da eine solch große Nachfrage besteht, gehen die Anbieter dazu über, immer mehr unterschiedliche Kartenmodelle auf den Markt zu bringen, darunter auch solche Karten, für die keine jährliche Grundgebühr erhoben wird. Grundsätzlich sind solche Kreditkarten ein sehr gutes Angebot insbesondere für Menschen, die dieses Zahlungsmittel nur selten benötigen. Voraussetzung ist jedoch, die Angebote für kostenlose Kreditkarten genau unter die Lupe zu nehmen und solche auszusortieren, bei denen die Anbieter über erhöhte Nebenkosten versuchen, die entgangenen Gewinne wieder hereinzuholen.